Augsburg / Eiskanal (GER)
Seit den Olympischen Spielen 1972 ist Kanu Slalom eine olympische Disziplin. Der erste Austragungsort war auf dem Augsburger Eiskanal, einer extra dafür angelegten künstlichen Wildwasserstrecke.
Dieser Ort hat über die Jahre an Faszination nichts verloren. Jeder Kanuslalomkanut kennt und liebt ihn. Hier befindet sich auch ein Olympiastützpunkt in dem der Nationalkader trainiert wird. Das Training findet im Sommer wie im Winter statt. Trotz der guten Bedingungen müssen die Sportler viel reisen um andere Wildwasserstrecken kennenzulernen. Jeder Wildwasserparcour hat seine Eigenheiten, die man beherrschen muss, wenn man international erfolgreich sein will.
Leipzig / Kanupark Markkleeberg (GER)
Der Kanupark Markkleeberg ist, neben dem Eiskanal in Augsburg, ein weiteres deutsches Kanuslalom Leistungszentrum. Die Wettkampstrecke ist 270 Meter lange mit einem Höhenunterschied von über 5 Meter zwischen Start- und Zielbecken.
Die Anlage wird vom Wasser des Markkleeberger Sees gespeist. Sechs elektrische Umwälzpumpen mit einer Gesamtleistung von ca. 2060 Kilowatt und einer Gesamtvolumenförderleistung von ca. 28 m³ pro Sekunde fördern das Wasser in das Startbecken. Das Wasservolumen der Wettkampfstrecke kann zwischen 4 m³/s und 19 m³/s variiert werden. Damit lassen sich – abhängig vom Einsatz der mobilen Hindernisse im Stecksystem – Schwierigkeitsgrade bis WW III (schwierig) oder WW IV (sehr schwierig) erzielen.
Der Markkleeberger See entstand aus einem ehemaligen Braunkohle Tagebau. Dem eisenhaltigen Wasser wird in der Wildwasserstrecke besonders viel Sauerstoff untergemischt, weshalb es sich dort rötlichbraun verfärbt.
Lofer (AUT)
Eine der letzten Natur-Kanustrecken Europas, auf der Wettkämpfe ausgetragen werden. Sie wird gerne als Austragungsort für Deutsche Meisterschaften und Deutschland Cup Rennen genutzt. Auch Junioren Weltmeisterschaften haben hier schon stattgefunden.
Die Saalach ist ein Wildfluss, der je nach Schneeschmelze und Niederschlägen schnell seinen Wasserstand und damit seinen Schwierigkeitsgrad ändert. Torstangen werden nur zu Trainings- und Wettkampfzwecken aufgehängt. Nicht nur das unwegsame Ufergelände an der Strecke selbst, sondern auch die Tatsache, dass der Teufelssteg den Eingang zur gefährlichen Teufelsschlucht markiert, fordert alle Teilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Bei gutem Wetter ist das Bergambiente des Salzburger Saalachtals traumhaft schön.
Ivrea (ITA)
Gemütlich mitten durch die italienische Stadt am Rande der Alpen, danach wild durch den Naturfelsenparcour mit reißenden Wellen und Walzen, fließt die Dora Baltea mit ihrem kalten Wasser aus dem Aostatal. Wird der Fluß doch vom Montblanc Gletscher gespeist. Ein Eldorado für Kanuslalombegeisterte. Klar sind deshalb auch die Italiener starke Gegner im internationalen Wettkampf.
Liptovský Mikuláš (SVK)
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Water Slalom Ondreja Cibáka
Die 1978 künstlich errichtete Kanustrecke an der Waage mit ihrem wunderschönen Bergpanorama liegt zwischen hoher und niedriger Tatra in den slowakischen Karpaten. Die Anlage hat zwei einzigartige Kanäle mit einem Gefälle von 7,5 Meter. Der Hauptkanal entspricht Wildwasserklasse II-III, während der nördliche Orava Kanal mit WW III-IV in einem spektakulären Abfall in den Hauptkanal endet.
Eine große überdachte Zuschauertribüne und ein Förderband zum Zubringerkanal bieten besten Komfort für Zuschauer und Kanuten.
Bratislava (SVK)
Divoká voda Čunovo
Die künstliche Wildwasserstrecke beginnt mit einer Schleuse, die zwei Hauptkanäle und eine ruhige Vorbereitungstrecke mit Wasser versorgt. Die neu renovierte linke Hauptstrecke wurde mit Obstakeln erweitert und kann mehrfach mit der rechten Strecke verbunden werden, wodurch sich verschiedene Kombinationen der Streckenfahrt erreichen lassen.
Mit einem Durchfluss von 16-20
m3/Sek. fließt das Donauwasser etwa 360 m lang durch die 12-20 m breiten Kanäle und überwindet dabei einen Abfall von 7 m. Die beiden Kanäle enden jeweils mit einem Ausfluss zurück in den Fluss.
Kanuslalom hat in der Slowakei einen enorm hohen Stellenwert, deshalb ist die Unterstützung durch Land, Wirtschaft und Leute groß, was man an dem bestens ausgestatteten Wasserpark sehen kann. Dementsprechend gut ist auch das slowakische Athletenteam aufgestellt.
Ljubljana / Tacen (SLO)
Der technische Teil der Strecke, dort wo Fahrkönnen gefordert wird, ist nur 170 Meter lang. Um seine Länge auf 275 Meter zu erhöhen, wird der Kurs stromaufwärts in den See hinter dem Damm und stromabwärts in den natürlichen Fluss der Save verlängert. Die vorgelagerte Verlängerung bedeutet, dass jeder Paddler das Rennen mit einem 8-Sekunden-Flachwassersprint beginnen und mit maximaler Geschwindigkeit die Spitze des Überlaufs erreichen muss. Dies und das übliche vorgelagerte Tor am unteren Rand des Überlaufs sorgen für einen herausfordernden Start, anders als bei jedem anderen Austragungsort im internationalen Wettkampf.
Solkan (SLO)
Der Fluss Socca entspringt den Julischen Alpen, überschreitet in Solkan die italienische Grenze und mündet in den Golf von Trient, dabei ändert sich der Name zu Isonzo. Auf dieser natürlichen Kanuslalomstrecke wurden schon viele internationale Rennen ausgetragen. In Slovenien ist die Sportart sehr beliebt, hat ein breites Publikum und Spitzenathleten.
Krakau (POL)
Diese häufig für internationale Wettkämpfe genutzte Kanuslalomstrecke liegt an der Weichsel. Mit Obstakeln kann der gerade Verlauf beliebig verändert werden. Um auch im Winter in Krakau trainieren zu können, wird der obere Teil der Strecke bis zur Kajak Cross Rampe mit einem beheizbaren Zelt überdacht.
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Budweis und Roudnice (CZE)
Das sind Wettkampfstrecken an Moldau und Elbe. Neben den zahlreichen Wasserkraftwerken findet sich meist eine Kanustrecke. Dadurch wurde Kanuslalom für die Tschechen zur Breitensportart und ist in Tschechien ähnlich beliebt wie in Deutschland der Fußball.